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Von – 3. Oktober 2013

Seelsorge in der Schule – in Hessen seit 25 Jahren

Seit 25 Jahren gibt es an manchen hessischen Schulen nicht nur Religionsunterricht, sondern auch Seelsorge: Als Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche in allen möglichen Problemlagen.

Pfarrer Jan Schäfer ist Schulseelsorger an der berufsbildenden Paul-Ehrlich-Schule in Frankfurt-Höchst. Neben den klassischen Aufgaben wie Beistand und Beratung legt er einen Schwerpunkt auf die interreligiöse Arbeit. Foto: Rolf Oeser

Pfarrer Jan Schäfer ist Schulseelsorger an der berufsbildenden Paul-Ehrlich-Schule in Frankfurt-Höchst. Neben den klassischen Aufgaben wie Beistand und Beratung legt er einen Schwerpunkt auf die interreligiöse Arbeit. Foto: Rolf Oeser

Knatsch mit den Eltern, Begegnung mit Krankheit oder Tod, Probleme mit Mobbing, Sucht oder Gewalt – Schülerinnen und Schüler haben manchmal gravierende Herausforderungen zu stemmen. Um ihnen in solchen Situation eine Anlaufstelle zu bieten, rief die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) vor 25 Jahren die Schulseelsorge ins Leben. 97 solcher Stellen gibt es derzeit, die in 116 Schulen präsent sind. Anders als bei den staatlich finanzierten Schulpfarrstellen kommt die Kirche für die Kosten der Schulseelsorge selbst auf.

Anlässlich des Jubiläums würdigte Kirchenpräsident Volker Jung die hier geleistete Pionierarbeit. Ohne Vorbilder habe die EKHN eine Institution auf den Weg gebracht, die deutschlandweit Nachahmung fand. Dass zahlreiche Schulleitungen die Schulseelsorge fördern und sie sogar als Aushängeschild betrachten, sieht Jung als Beleg für die Bedeutung des Angebots. Zumal es weit mehr beinhalte als die Möglichkeit, sich Sorgen und Nöte von der Seele reden zu können.

Schulseelsorger Jan Schäfer zum Beispiel hat neben den klassischen Aufgaben wie Beistand und Beratung einen Schwerpunkt auf die interreligiöse Arbeit gelegt. So führte er an der berufsbildenden Paul-Ehrlich-Schule in Frankfurt-Höchst unter anderem mit dem Projekt „Migration hat viele Gesichter“ die unterschiedlichen Gründe vor Augen, die Menschen bewegen, ihr Heimatland zu verlassen.

Gegenwärtig richtet der Pfarrer mit Absolventinnen und Absolventen des Fachoberschulzweigs einen Raum der Stille ein. Bis April 2014 soll im Schulgebäude nicht nur ein ansprechend gestalteter Rückzugsort entstehen, sondern auch eine „Schatzkammer der Religionen“, so Schäfer. Zur Vorbereitung besuchten die Jugendlichen bereits eine Moschee und einen buddhistischen Tempel, Exkursionen zur Synagoge, zum hinduistischen Tempel sowie zur Humanistischen Union stehen noch bevor.

Wer in Hessen Schulseelsorgerin oder Schulseelsorger sein will, muss vorher beim Religionspädagogischen Institut der EKHN einen entsprechenden Kurs absolvieren. Seit 1996 hätten bereits über 150 Frauen und Männer den Kurs durchlaufen, auch etliche andere Landeskirchen orientierten sich mittlerweile an dem Konzept. Neben Pfarrerinnen und Pfarrern bildeten sich immer häufiger auch Religionslehrerinnen und Religionslehrer fort, die ehrenamtlich in der Schulseelsorge tätig sein wollten.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 3. Oktober 2013 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe , .

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