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Von – 19. März 2014

Das Gallus erinnert an den Auschwitz-Prozess

Am 3. April 1964, vor genau 50 Jahren also, wurde der „Auschwitz-Prozess“ vom Frankfurter Römer in das Haus Gallus verlegt. Initiativen aus dem Gallus, darunter die Kirchengemeinden, nehmen das Datum zum Anlass für Diskussionen, Stadtteilrundgänge, Gedenkgottesdienste.

211 Überlebende sagten im Auschwitz-Prozess als Zeuginnen und Zeugen aus und konfrontierten die deutsche Gesellschaft mit dem Ausmaß der Ermordung von 965.000 Juden, 75.000 Polen, 21.000 Sinti und Roma, 15.000 sowjetischen Kriegsgefangenen und 15.000 weiteren Häftlingen im Vernichtungslager Auschwitz. Initiativen aus dem Gallus, darunter die Kirchengemeinden, fragen 50 Jahre später, welche Bedeutung der Auschwitz-Prozess heute noch hat. Sie weisen darauf hin, dass es notwendig sei, auch weiterhin Zeichen gegen Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus und Islamfeindlichkeit zu setzen.

Unter anderem gibt es einen ökumenischen Gottesdienst am Sonntag, 30. März, um 10 Uhr in der Friedenskirche, Frankenallee 150, der nicht nur von den evangelischen und katholischen Gemeinden, sondern auch von Moscheegemeinden mitgestaltet wird. Anschließend gibt es eine Diskussion über Diskriminierung und interkulturelles Zusammenleben.

Eine zentrale Gedenkveranstaltung findet am Donnerstag, 3. April um 19 Uhr im Haus Gallus statt. Mit dabei ist die Überlebende Trude Simonsohn, Zeitzeugin und Autorin, der Ermittlungsrichter Heinz Düx,  der im Auschwitz-Prozess mitwirkte, sowie Jugendliche aus dem Gallus. An der anschließenden Gesprächsrunde beteiligen sich der frühere hessen-nassauische Kirchenpräsident, Peter Steinacker, Andrzej Bodek und Irmgard Lauer-Seidelmann.

Außerdem sind zahlreiche weitere Veranstaltungen – Vorträge, Ausstellungen und Exkursionen – geplant. Eine Ausstellung über die Verfolgung von Sinti und Roma im Nationalsozialismus ist in der katholischen Gemeinde St. Gallus zusehen. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 19. März 2014 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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