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Von – 16. April 2014

„Hier in Deutschland lernt man anders“

Kirchenpartnerschaft konkret: Zum ersten Mal ist ein Freiwilliger aus der presbyterianischen Kirche in Ghana für sechs Monate in Frankfurt. Er arbeitet in der Kita des Diakonissenhauses mit.

Foto: oea

Ökumene-Pfarrer Dietnar Will, Ernest Degraft-Amoah und die Leiterin des Kinderhauses, Christina Treu (von links nach rechts). Foto: oea

In Ghana gibt es mehr als sechzig Sprachen. Ernest Degraft-Amoah beherrscht davon vier. In der Schule war Englisch die gemeinsame Basis. Seit ein paar Wochen lernt der Dreißigjährige jetzt auch noch Deutsch, denn er absolviert einen sechsmonatigen Freiwilligendienst in Frankfurt: Eine Premiere, freut sich Ökumene-Pfarrer Dietmar Will. Zwischen der presbyterianischen Kirche in Ghana und Frankfurter Gemeinden gibt es schon seit Jahrzehnten eine Partnerschaft, und beim letzten Besuch einer Delegation aus Ghana sei die Idee entstanden.

„Wir waren sehr glücklich, dass sich das Diakonissenhaus bereit erklärt hat, uns zu unterstützen“, sagt Will. Hier im Kinderhaus, wo 120 Jungen und Mädchen zwischen einem und zehn Jahren betreut werden, ist nämlich der Einsatzort von Degraft-Amoah. Christina Treu, stellvertretende Leiterin des Kinderhauses, sagt, dass der Einstieg durchaus nicht leicht ist, weil der neue Helfer vorerst noch kein Deutsch kann. Aber sie sagt auch: „Er macht eine Menge mit den Kindern.“ Sie hat beobachtet, dass die Kinder auf diese Wesie lernen, Dinge zu erklären. Degraft-Amoah bestätigt: „Sie helfen mir viel.“

Wohnen kann der Austauschgast bei einer Familie aus der Dankeskirchengemeinde. Bis es soweit war, mussten einige Hürden überwunden werden. „Da gab es eine Menge Bürokratie in Accra zu erledigen“, sagt Dietmar Will. Eine in der ghanaischen Hauptstadt lebende Pfarrerin habe mit ihm regelrecht die anstehenden Interviews trainiert, damit er die erforderlichen Genehmigungen bekommen konnte.

In Ghana hat Degraft-Amoah als Buchhalter gearbeitet. Wenn er dorthin zurückkehrt, würde er gerne eine Privatschule aufmachen – ein Grundstück hat er schon gekauft. In Ghana werde meistens recht streng und frontal unterrichtet, hier erlebe er andere Formen, Wissen zu erwerben, sagt er. Kindergarten und Schule in Ghana und Deutschland seien nicht vergleichbar, ergänzt Dietmar Will. Bei Klassen mit siebzig, achtzig Kindern, wie er sie in Ghana gesehen habe, „muss der Stoff halt auch recht stramm durchgezogen werden“.

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Beitrag von , veröffentlicht am 16. April 2014 in der Rubrik Menschen, erschienen in der Ausgabe , .

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