Das Pfingstwunder wird gerne als Motiv in der Kunst verwendet. Eines der Fenster in der Jugendkulturkirche Sankt Peter zeigt es auf besondere Weise.
Geschaffen hat es Charles Crodel. Der Münchener Künstler hat auch die Kirchenfenster der Katharinenkirche an der Hauptwache, der Jakobskirche in Bockenheim und der Dreikönigskirche am Sachsenhäuser Ufer gestaltet.
Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Peterskirche an der Bleichstraße wurde als letzte der historischen Innenstadtkirchen erst im im Jahr 1965 wieder aufgebaut. Dabei verlegte man den Altar auf die Ostseite, also in die Längsseite der Kirche. So entstand ein kommunikativer Kirchenraum.
Eines der Rundfenster auf der neuen Altarseite sollte Pfingsten darstellen – eine Aufgabe, die für den Künstler eine Herausforderung war. Er schrieb an den Kirchenvorstand: „Hier gibt’s kein Ausweichen“, denn „Zeichnen und Malen ist ja zeigen.“ Und so zeigt Crodel ein farbenprächtiges Pfingsten, angelehnt an die Apostelgeschichte, wo es heißt: „Ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein, bis an das Ende der Erde.“
In dem Rundfenster sitzt oben der auferstandene Christus als Weltenherrscher, als Pantokrator. Er thront auf einem Regenbogen, Sonne und Erde scheinen eine Art Schemel für seine Füße zu sein. Sein Blick geht bis ans Ende der Erde, seine Hände sind segnend erhoben. Die in strahlendes Weiß getauchte Gestalt ist von einem Strahlenkranz umgeben.
Joachim Proescholdt hat das Bild einmal so beschrieben: „Helle Strahlen treffen auch die Menschen, die ihre Hände anbetend in die Höhe strecken. Und über ihnen ergießt sich – wie feurige Flammen – der göttliche Geist.“ Nach dem Umbau der Peterskirche zur Jugendkulturkirche befindet sich das Fenster jetzt in einem Gruppenraum.