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Von – 24. Juni 2014

Tehillim – Psalmvertonungen jüdischer und christlicher Komponisten

Der Psalm 115 spielt sowohl fürs Judentum als auch im Christentum eine wichtige Rolle und wurde von Komponisten verschiedener Epochen in mannigfaltiger Stilistik vertont. „Tehillim – Psalmen im Dialog“ war ein Abend im Dominikanerkloster überschrieben, der sich intensiv dem berühmten alttestamentarischen Psalm widmete. Es war bereits das dritte Konzert des interreligiösen Projektchors.

Zum dritten Mal präsentierte ein interreligiöser Projektchor christliche und jüdische Psalmvertonungen. Foto: Ilona Surrey

Zum dritten Mal präsentierte ein interreligiöser Projektchor christliche und jüdische Psalmvertonungen. Foto: Ilona Surrey

Josef Haydn als Vertreter des Klassizismus schrieb sein Offertorium „Non nobis Domine“ im kontrapunktischen Stil als kurze Motette. Alle Mitwirkenden formten dieses Werk klangschön und mit viel Empathie aus.

Den Chor leiteten Bettina Strübel und Daniel Kempin mit Übersicht und zielstrebigem Engagement. Davon profitierte auch die Wiedergabe von Felix Mendelssohn Bartholdys Psalmvertonung op. 31. Ausgewogene Feinabstimmung zwischen Chor sowie Solistinnen und Solisten begeisterten hier das Publikum im vollbesetzten großen Saal des Klosters.

Simone Schwarks Sopran überzeugte durch klare Tongebung und höhensichere Strahlkraft. Johanna Krell sang ihre Partien in klangschöner Alt-Lage, während Ralf Petrausch einen klanglich klar strukturierten Tenor sang. Bassist Matthias Horn gestaltete seine Parts mit einem stabilen Fundament.

Mit der Kantate „Der Herr denkt an uns“ erklang ein frühes Werk von Johann Sebastian Bach, das mutmaßlich aus Anlass einer Trauung entstand. Arien, Rezitative und Choräle erklangen in einer konzentriert austarierten Wiedergabe der genannten Solistinnen und Solisten, die von einem Kammerorchester in der Besetzung von zwei Violinen, Viola, Cello, Kontrabass, Oboe und Orgel ausgewogen und harmonisch begleitet wurden.

Eine jüdisch geprägte Fassung des Psalms kam in „Haschem s‘charanu“ zu Gehör, eine veritable Rarität im internationalen Konzertbetrieb, komponiert von Albert Kellermann (1863 – 1927), der um die Jahrhundertwende erster Kapellmeister der neuen deutschen Oper Berlin war. Eine jüdisch-christliche Psalm-Collage rundete das Konzert stimmig ab.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 24. Juni 2014 in der Rubrik Kultur, erschienen in der Ausgabe , .

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