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Von – 15. November 2014

Die globale Zivilgesellschaft stärken

Um die „globale Zivilgesellschaft“ ging es zum Abschluss der Reihe „Auf geht’s – Zukunft jetzt gestalten“ vom evangelischen Zentrum für gesellschaftliche Verantwortung bei einem Podium in der Käs.

csm_nachhaltigkeit_auf_gehts_14_q_zgv_1380_d860159c54Der katholische Theologe und Sozialwissenschaftler Ulrich Hemel, der sich in dem vom ihm gegründeten Institut für Sozialstrategie intensiv mit dem Thema beschäftigt, definierte in seinem Impulsvortrag m Theater Käs in Frankfurt die Zivilgesellschaft als sämtliche gesellschaftlichen Akteure, die weder dem Staat noch dem organisierten Verbrechen zuzurechnen seien. Eine funktionierende Zivilgesellschaft sei wichtig für das gute  Zusammenleben.

Gefährdet werde das Engagement für das Gemeinwohl durch totalitäre, repressive oder autoritäre Staaten, eine nicht menschenwürdige Wirtschaft, und durch organisiertes Verbrechen wie Drogenhandel, Waffenschmuggel, Menschenhandel, Umweltkriminalität. Gestärkt werde die globale Zivilgesellschaft durch Organisationen wie Greenpeace oder Amnesty International, durch Religionsgemeinschaften und Kirchen, und auch durch Kultur, Theater und Musik.

Wie man Brücken des Gemeinwohls baut, war das Thema in der anschließenden Podiumsdiskussion mit der stellvertretenden Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf, dem Autor und Christoph Giesa und der ehemalige Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Heidemarie Wieczorek-Zeul.

Scherf berichtete von einer Allianz zwischen Kirche, Gewerkschaften und Sportvereinen in einer Gemeinde an der Bergstraße, als es um den Sonntag als freien Tag ging. Die weltlichen Institutionen hätten gedacht, es ginge den Kirchen beim freien Sonntag vor allem um den Gottesdienstbesuch. Im Gespräch sei aber dann deutlich geworden, dass es allen Beteiligten wichtig sei, am freien Sonntag Gemeinschaft zu ermöglichen – ein wesentlicher Wert in einer stark individualisierten Gesellschaft.

Christoph Giesa sagte, wesentlich für ehrenamtliches Engagement sei ein nicht-paternalistisches Verhalten der Träger oder Institution. „Es gibt Studien darüber, dass die Leute viel zufriedener sind, wenn sie selbst mitbestimmen und gestalten können, selbst wenn das Ergebnis nicht stimmt.“

Heidemarie Wieczorek-Zeul forderte Kommunen und Bund auf, zivilgesellschaftliches Engagegement gegen Rechtsradikalismus finanziell unterstützt werden, um präventiv tätig zu werden. „Wenn darein soviel Geld gesteckt würde wie in Waffen, wäre die Welt friedlicher“, sagte sie.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 15. November 2014 in der Rubrik Ethik, erschienen in der Ausgabe , .

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Stephanie von Selchow ist Redakteurin von "Evangelisches Frankfurt".