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Von – 25. November 2014

Ökumenische Kapelle in Frankfurter Uniklinik eingeweiht

Im Universitätsklinikum Frankfurt am Main ist eine neue ökumenische Kapelle eröffnet worden. Gestaltet hat sie der österreichische Maler und Bildhauer Leo Zogmayer.

Einweihung der neuen Kapelle an der Uniklinik. Foto: Rolf OEser

Einweihung der neuen Kapelle an der Uniklinik. Foto: Rolf Oeser

Die Kapelle wurde im Zuge des Umbaus der Klinik an zentraler Stelle im Haupthaus am Theodor-Stern-Kai neu errichtet. Die Kosten in Höhe von 130.000 Euro für die künstlerische Ausstattung haben sich die beiden Kirchen geteilt, den Raum stellte die Klinik zur Verfügung.

Der schlicht gestaltete Raum wurde von dem evangelischen Stadtdekan Achim Knecht und dem katholischen Stadtdekan Johannes zu Eltz eingeweiht. Alle Menschen seien hier zur Andacht eingeladen, sagte Dekan Knecht. Die Tag und Nacht geöffnete Kapelle stehe Patientinnen und Patienten, Angehörigen und Klinikmitarbeitern und -mitarbeiterinnen zur Verfügung. So gebe es auch spontan die Möglichkeit, kurz haltzumachen, zu beten, eine Kerze anzuzünden oder einen Wunsch in das Fürbittbuch einzutragen. Zudem würden samstags um 17 Uhr eine katholische Messe sowie sonntags um 9.30 Uhr und freitags um 14.30 Uhr evangelische Gottesdienste angeboten.

Im Krankenhaus erlebten Menschen in besonderer Weise die Grenzen des Lebens, sagte Knecht. Die Kapelle gebe ihnen Raum für ein Innehalten. Zu muslimischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gebe es ein gutes Verhältnis, der islamische Gebetsraum befinde sich gleich nebenan.

Er nehme in der Kapelle die „zarte Präsenz des heilenden Gottes“ wahr, sagte der katholische Stadtdekan zu Eltz. Sie könne Kranken, Angehörigen und Mitarbeitern eine dringend benötigte Auszeit verschaffen. Zu Eltz zeigte sich „sehr dankbar“, dass die Uniklinik den beiden christlichen Kirchen das Vertrauen ausspreche, in seelsorglicher Verantwortung hier einen Raum des Gebets, der Stille und Einkehr zu eröffnen.

In der Uniklinik sei ein „großartiger Raum“ entstanden, sagte der Ärztliche Direktor Jürgen Schölmerich. Hier könnten Menschen, die voller Angst seien, die unter schweren Krankheiten litten oder um einen Freund oder Angehörigen bangten, aber auch die Mitarbeiter der Kliniken, die viele belastende Situationen in ihrem Arbeitsalltag erlebten, neue Kraft und Trost schöpfen.

Für die Leiterin der evangelischen Klinikseelsorge, Pfarrerin Elisabeth Knecht, spiegelt die Kapelle die Aufgabe der Krankenseelsorge wider: „Da sein, Angst, Hoffnung, Ohnmacht aushalten und zeigen, dass Gott heilsam gegenwärtig ist.“ Der katholische Klinikseelsorger, Pfarrer Matthias Struth, sagte: „Wie auf einem Marktplatz ist man hier mitten im Geschehen und kommt schneller in Kontakt mit Patienten, Angehörigen und Angestellten.

Leo Zogmayer gilt im Kirchenbau als einer der derzeit wichtigsten Künstler und Ausstatter. In den vergangenen 15 Jahren hat er zwölf Kirchen und Kapellen eingerichtet und zahlreiche Messgewänder, liturgische Geräte und Fenster entworfen. Vor wenigen Wochen wurde sein Vorschlag für die Umgestaltung der St. Hedwigs-Kathedrale in Berlin mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Zu seinem Werk gehören aber auch Malerei, Zeichnung, Druckgrafik und Installationen.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 25. November 2014 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe , .

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Dr. Antje Schrupp ist geschäftsführende Redakteurin von Evangelisches Frankfurt. Die Journalistin und Politikwissenschaftlerin bloggt auch unter www.antjeschrupp.com.