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Von – 27. November 2014

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Wolfram Schmidt ist der Katharinengemeinde seit der Kindheit treu

Wolfram Schmidt ist Vorsitzender des Kirchenvorstandes der Katharinenkirche und Mitglied im Synodalvorstand des Frankfurter Stadtdekanates. Foto: Rolf Oeser

Wolfram Schmidt ist Vorsitzender des Kirchenvorstandes der Katharinenkirche und Mitglied im Synodalvorstand des Frankfurter Stadtdekanates. Foto: Rolf Oeser

Gleich hat Wolfram Schmidt noch ein Gespräch mit einem möglichen Kandidaten für das Amt des Stadtkirchenpfarrers an St. Katharinen, das nächstes Jahr neu besetzt werden muss. Die Stadtkirchenarbeit in der zentral an der Hauptwache gelegenen Kirche liegt dem Kirchenvorstands-Vorsitzenden der Katharinengemeinde seit jeher am Herzen. „Das hat Wirkung über die Gemeindegrenzen hinaus.“

Wolfram Schmidt wurde 1960 in Frankfurt geboren, seitdem lebt und arbeitet er in unterschiedlichen Stadtteilen, ist aber der Katharinengemeinde seit seiner Kindheit treu. Schon seine Eltern haben sich dort engagiert; Schmidt selbst wurde in der Katharinenkirche konfirmiert.

Gleich nach seinem Uni-Abschluss wurde Schmidt 1985 in den Kirchenvorstand gewählt. Lange hat der promovierte Physiker dort im Finanzausschuss gearbeitet, seit sechs Jahren leitet er den Vorstand. Führungsaufgaben sind ihm als „Chief Compliance Officer“ der Firma Infraserv im Industriepark Höchst von Berufs wegen vertraut. „Ich habe mir gedacht, dann kann ich mich nicht zieren, den Vorsitz in der Gemeinde zu übernehmen.“

2009 wurde Schmidt außerdem in das Frankfurter Kirchenparlament, die Regionalversammlung, gewählt und arbeitete dort im Ausschuss für gemeindliche Gebäude und im Finanz- und Verwaltungsausschuss mit. „So habe ich viel über die Gemeinden und die Frankfurter Kirche insgesamt gelernt“, erzählt er. Seit Februar gehört Schmidt nun zu den 13 Mitgliedern des Dekanatssynodalvorstandes, dem neuen Leitungsgremium des Frankfurter Stadtdekanats. „Es ist eine spannende Aufgabe, bei der Gestaltung des Stadtdekanats mitzuwirken. Aus meinem beruflichen Leben weiß ich, dass es gut ist, eine aktive Rolle zu spielen, wenn es Veränderungen gibt.“

Aktuell beschäftigt den Dekanatsvorstand die neue Kirchenmitgliedschaftsstudie der Evangelischen Kirche in Deutschland und die Frage, welche Anstöße sich daraus für Frankfurt ergeben. Die Diakonie zum Beispiel finden die meisten Menschen gut, ob sie der Kirche nahestehen oder nicht. „Das merken wir auch bei unserer jährlichen Winterspeisung in der Katharinenkirche“, sagt Schmidt, „da engagieren sich nicht nur Kirchenmitglieder. Es helfen auch viele, die man sonst selten in der Kirche sieht.“

Wichtig findet Schmidt auch die Unterstützung von Familien bei der religiösen Erziehung ihrer Kinder. „Die Katharinengemeinde ist sehr bewusst Träger zweier Kindertagesstätten.“ Außerdem plädiert er dafür, sich als Christ nicht nur in der Kirche zu engagieren, sondern auch darüber hinaus. „Christen haben Vorbildfunktion, wenn es darum geht, Bürgersinn zu zeigen und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Gesellschaft zu stärken.“

Wolfram Schmidt ist verheiratet und hat drei Söhne von 12, 14 und 16 Jahren. Seine Frau ist katholisch und unterrichtet Physik an der Otto-Hahn-Schule. Vor kurzem haben sie ihre Silberhochzeit gefeiert, mit einem ökumenischen Gottesdienst in der katholischen Nachbargemeinde von Katharinen, St. Ignatius.

Auch angesichts der Fülle seiner Aufgaben bleibt der 54-jährige gelassen. „Mit Gottes Hilfe lernt man immer mehr, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden“, sagt Schmidt. „Das hilft auch, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen. Aber ohne das Verständnis meiner Frau und meiner Söhne für mein ehrenamtliches Engagement ginge es nicht.“

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 27. November 2014 in der Rubrik Menschen, erschienen in der Ausgabe .

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Stephanie von Selchow ist Redakteurin von "Evangelisches Frankfurt".