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Von – 23. Dezember 2014

„Es war eine gute Zeit“

Mit einem Gottesdienst in der Heiliggeistkirche ist Pfarrerin Esther Gebhardt nach 24 Jahren als Vorstandsvorsitzende des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt verabschiedet worden. Bei dieser Gelegenheit wurde ihr auch das goldene Kronenkreuz der Diakonie überreicht, die höchste Auszeichnung der Diakonie in Deutschland.

Abschiedsgottesdienst für Pfarrerin Esther Gebhardt (rechts), mit Oberbürgermeister Peter Feldmann (2.v.l.), Pröpstin Gabriele Scherle und Kirchendezernent Uwe Becker (Mitte). Foto: Antje Schrupp

Abschiedsgottesdienst für Pfarrerin Esther Gebhardt (rechts), mit Oberbürgermeister Peter Feldmann (2.v.l.), Pröpstin Gabriele Scherle und Kirchendezernent Uwe Becker (Mitte). Der Vorsitzende der Diakonie Hessen, Wolfgang Gern (2.v.r.) überreichte Gebhardt im Anschluss das goldene Kronenkreuz der Diakonie. Foto: Antje Schrupp

„Es war eine gute Zeit“, sagte Gebhardt in ihrer Ansprache rückblickend. Wichtigste Aufgabe der Kirche und der Menschen, die in ihren Einrichtungen und Gemeinden arbeiten, sei es, Gottes Segen mit anderen zu teilen. „Kein Mensch darf verloren gehen“, betonte Gebhardt, deshalb dürfe man auch kein „selbstbezogene Kuschelkirche sein, die sich mit großen Jubiläumsfeiern selbst inszeniert“, sondern müsse hinausgehen, „auf die Straßen, in die Hotels im Bahnhofsviertel, in die Krankenhäuser, in die Wohnungen der Einsamen“ und immer fragen, „wo wir den Segen Gottes mit anderen teilen können.“

Kirchendezernent Uwe Becker würdigte Gebhardts Wirken als eine Bereicherung für die Stadtgesellschaft. Sie habe mit großer Tatkraft vieles vorangebracht und immer Verständnis für Menschen und ihre Nöte gehabt. „Für Sie war Kirche immer auch politisch, und das sollte sie auch sein“, sagte Becker.

Auch die Pröpstin für Rhein-Main, Gabriele Scherle, hob die diakonische Ausrichtung von Gebhardts Wirken hervor. „Eine selbstbezügliche Kirche war Ihnen ein Gräuel“, so die Pröpstin, „Sie hatten immer die Menschen am Rand im Blick.“

Oberbürgermeister Peter Feldmann, der selbst einmal Mitarbeiter des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt war, lobte die Fähigkeit der Kirche, Gemeinschaftlichkeit zwischen verschiedenen Menschen herzustellen über soziale Schranken hinweg. Speziell Esther Gebhardt habe sich immer „den Konflikten der Zeit gestellt“, dem Auseinanderdriften von Arm und Reich, und aktuell besonders dem Schicksal von Flüchtlingen. Es sei auch dem Geist der Kirchen zu verdanken, dass fremdenfeindliche Aktionen in Frankfurt nicht auf fruchtbaren Boden fallen.

Fachbereichsleiter Jürgen Mattis dankte Gebhardt im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihr Engagement. Unter ihrer Führung sei es der Frankfurter Kirche gelungen, gegen den Trend und entgegen der Mitgliederentwicklung „in die Stadtgesellschaft hinein zu wachsen“. Die Kirche habe sich interkulturell geöffnet und erreiche heute auch zahlreiche Menschen, die nicht zu ihrer traditionellen Klientel gehören.

Zur Würdigung ihres Engaments überreichten Michael Frase, der Leiter der Diakonie Frankfurt, und Wolfgang Gern, der Vorsitzende der Diakonie Hessen, Esther Gebhardt das Goldene Kronenkreuz, die höchste Wertschätzung der Diakonie in Deutschland.

Weiterlesen: Interview mit Esther Gebhardt

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 23. Dezember 2014 in der Rubrik Menschen, erschienen in der Ausgabe , .

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Dr. Antje Schrupp ist geschäftsführende Redakteurin von Evangelisches Frankfurt. Die Journalistin und Politikwissenschaftlerin bloggt auch unter www.antjeschrupp.com.