Ganz Frankfurt war gestern im Königinnen-Fieber. Zum Bankett mit Queen Elizabeth im Römer war auch die evangelische Pröpstin für Rhein-Main, Gabriele Scherle, eingeladen. Als evangelische Theologin war sie vor allem beeindruckt, wie die Königin ganz ohne Worte Menschen begeistert.
„Es war natürlich schön, bei so einem Ereignis dabei zu sein, mit gutem Essen und interessanten Menschen am Tisch“, erzählt Scherle. Und wie war die Königin? „Was mich seither richtig bewegt, ist die Frage, wie jemand, der gar nichts sagt, trotzdem so eine Bedeutung für Menschen hat.“
Sie habe etwa zwei Tische von dem der Queen entfernt gesessen und sehen können, dass zwar die anderen Tischgäste mit der Königin sprachen, diese selbst aber kaum etwas sagte. „Und später auf dem Balkon hat sie ja auch nichts gesagt, aber trotzdem waren so viele Menschen von ihr begeistert“, sagt Scherle. „Jemanden wie mich, die für das Wort steht, das in der evangelischen Kirche ja so wichtig ist, kann das schon nachdenklich machen.“
Neben Pröpstin Scherle waren von evangelischer Seite auch der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung und der kurhessische Landesbischof Martin Hein unter den rund 120 geladenen Gästen des Banketts.