Der Vorabend zum Geburtstag der Wende steht bereits ganz im Zeichen des großen Ereignisses: mit einer Nacht der Kirchen, die am Freitag, 2. Oktober, um 18 Uhr beginnt und um 24 Uhr endet. Die Frankfurter Kirchen laden dabei zu etlichen Veranstaltungen ein, mit Musik, Texten, Filmen, Ausstellungen und Kunstinstallationen.
Foto: Rolf Oeser
Unter dem Motto „Grenzen überwinden“ sind dabei auch nachdenkliche und kritische Stimmen zu vernehmen. In der Katharinenkirche an der Hauptwache werden Video-Installationen unter dem Titel „25 Jahre Wiedervereinigung – Maybe: Nur Ja und Amen sagen? Gegensätze aushalten. Ja – nein – maybe“ gezeigt. Sie sind auch Samstag (13 bis 22 Uhr) und Sonntag (12 bis 18 Uhr) noch zu sehen.
In der Alten Nikolaikirche am Römerberg zeigt die Paulsgemeinde eine Plakatausstellung der Robert-Havemann-Gesellschaft in Berlin unter dem Titel: „Wir müssen schreien, sonst hört man uns nicht“. Es geht um Frauenwiderstand in der DDR der 80er Jahre. Ab 20 Uhr gibt es am Freitag Führungen, ebenso am Samstag und Sonntag tagsüber.
In der Dreikönigskirche am Sachsenhäuser Ufer erklingen Jazzmusik und Orgel. Dazu berichten Menschen aus Ost und West, wie sie persönlich Grenzen überwunden haben: eine ehemalige Ministerpräsidentin ist dabei, ein Religionssoziologe und ein Flüchtling aus Eritrea. Beginn ist um 19.30 Uhr.
Junge Menschen kennen die Wendezeit nur aus Erzählungen und der Schule. In der Jugendkulturkirche Sankt Peter, Stephanstraße 6, wird die Ausstellung „Being German – Deutsch sein – Alman Olmak“ gezeigt, ein gemeinsames Projekt von Jugendlichen aus Frankfurt und Erfurt (auch am Samstag und Sonntag). Der Freitagabend endet um 23 Uhr mit einer „Lila Stunde“, einem „Gebet für Nachtschwärmer“.
Musik, Texte, Film und Lichtinstallationen zur Zeitenwende gibt es auch in der katholischen Liebfrauenkirche am Liebfrauenberg in der City.
Einen Bogen zu den Anfängen des Christentums schlägt die freikirchliche Adventgemeinde, Eschenheimer Anlage 32, unter dem Titel „Grenzen überwinden: heute – vor 25 Jahren – vor 2000 Jahren“. Ab 20 Uhr gibt es eine Andacht Gespräche und Musik.
Die Nacht der Kirchen endet an allen Veranstaltungsorten mit einem Friedensgebet um Mitternacht zum Auftakt des 3. Oktober. Mehr auf www.frankfurt-evangelisch.de.
Anne Lemhöfer interessiert sich als Journalistin und Autorin vor allem für die Themen Kultur, Freizeit und Gesellschaft: