Im Herbst starten die Weinfeste. Die Weinlese beginnt – im Rheingau, in Rheinhessen, im Odenwald, am Main wie etwa in Aschaffenburg. Frankfurt scheint von Rebhängen umzingelt. Selbst auf dem Frankfurter Lohrberg wachsen Trauben. Aber wie genau soll man sich dem Wein gegenüber verhalten? Ausgerechnet der Protagonist einer oft als lustfeindlich verschrieenen Religion hat sich einen Namen als Weinsäufer gemacht.
Es war auf Hochzeit zu Kana: Der Wein war ausgegangen – und mit einem Mal war neuer da! Sechs große, steinerne Krüge hatte Jesus mit Wasser füllen lassen – und plötzlich war daraus bester Wein geworden. Die Gäste konnten es kaum glauben, nicht nur wegen des Wunders: Sondern auch, weil der Wein so kostbar war!
Denn normalerweise schenkt der Gastgeber den schlechten Wein am Ende aus, wenn die Gäste es schon nicht mehr richtig merken. Nun aber: Ein kostbarer Tropfen! Verantwortlich dafür: Jesus, angetrieben von Mutter Maria, die den Sohn zu dieser grenzenlosen Großzügigkeit aufrief.
Lieblingsthema
Wer Wasser in so fantastisch guten Wein verwandelt, lädt natürlich zum Trinken ein. In Jesu Leben spielt der Wein eine nicht gerade unbedeutende Rolle. Zuweilen musste Jesus sogar hören: „Was ist dieser Mensch für ein Fresser und Weinsäufer!“ In der Tat: Jesus saß gern am Tisch und feierte.
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass er gewisse Lieblingsthemen hatte. „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.“ Und Gott ist der Gärtner, der den Weinberg pflegt. Welches Ziel haben aber nun Weinstock, Reben und der Gärtner? Fröhlichkeit, was Jesus nicht sagt, weil es sich von selbst versteht.
Nicht nur fröhlich war das Mahl, das Jesus am Vorabend seines Todes feierte. Später sollte dieses Abendmahl an ihn erinnern. Das Getränk dabei ist wieder einmal Wein. Hatte Jesus am Ende ein Bäuchlein vom vielen Essen und vom Trinken eine rote Nase? Jesus: Kein Vorbild für die Jugend. Für die Kampagne „Keine Macht den Drogen“, unterstützt von Prominenten und Sportlern, wäre Jesus als Werbeträger nicht verpflichtet worden.