Der Film „Am Ende ein Fest“ von Tal Granit und Sharon Maymon will zu einer Diskussion über die juristischen, medizinischen und ethischen Fragen von Sterbehilfe anregen. Trotz des schwierigen Themas ist er unterhaltsam und differenziert, weist aber auch Leerstellen auf.
In einem Heim für betreutes Wohnen in Jerusalem liegt Yanas Ehemann Max im Sterben. Er leidet sehr und möchte von seinen Schmerzen erlöst werden. Yana wendet sich an ihre alten Freunde Yehezkel und Levana und bittet um Hilfe. Yehezkel ist ein erfindungsreicher Kopf. Um den Sterbewunsch von Max zu erfüllen, bastelt er eine „Selbsttötungsmaschine“: Damit kann sich der Kranke per Knopfdruck ein todbringendes Mittel verabreichen. Doch es braucht noch mehr Komplizen: Der ehemalige Tierarzt Dr. Daniel bereitet die Medikamentenmixtur zu, sein Freund Rafi, ein früherer Polizist, überwacht den Ablauf. Alles klappt gut, doch nach dem Tod von Max melden sich prompt weitere Interessenten…
Doch so ganz offen wird das Thema nicht diskutiert; letztlich bezieht der Film Position für die Sterbehilfe. Das wird zum Beispiel an der Figur der Levana deutlich, die anfangs strikt gegen das Unternehmen der Gruppe ist, aber am Ende, aufgrund einer beginnenden Demenz, schließlich für sich selbst ebenfalls diesen Weg wählt.
Und genau hier hat der Film eine Leerstelle: bei der Frage, was die Gesellschaft tun kann, um das Leben auch mit Krankheit und Demenz lebenswert zu machen. Es ist doch ein Unterschied, ob todkranke Menschen in ihren letzten Tagen unerträgliche Schmerzen leiden, oder ob sie in hässlichen und respektlos geführten Wohnheimen für Demenzkranke leben müssen (so wie die, die Levana sich anschaut).
Die Evangelische Filmjury hat ihn zum „Film des Monats“ gekürt. In Frankfurt läuft er zurzeit im Orfeos Kino)