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Von – 26. Januar 2016

Vision von Stadt: Ein Buch erinnert an Gerald Hintze

„Ansatzweise etwas von der kulturellen Leistung festzuhalten, die Gerald Hintze dieser Stadt und der evangelischen Kirche gegeben hat“ – dieser Wunsch war nach den Worten von Herausgeber Christian Kaufmann Anlass, ein Buch über den vor drei Jahren verstorbenen Kurator der Weißfrauen Diakoniekirche zu machen.

Ein Buch erinnert an Gerald Hintze. Foto: Antje Schrupp

Ein Buch erinnert an Gerald Hintze. Foto: Antje Schrupp

Der schön gestaltete Band enthält viele Bilder und teilweise sehr persönliche Erinnerungstexte von Menschen, die Hintze gekannt und mit ihm zusammengearbeitet haben.

„Kunst und Design gehörten für Gerald zwingend zur sozialen Gestaltung der Stadt dazu“, sagte Kaufmann bei der Buchvorstellung im Dominikanerkloster, zu der weit mehr Gäste gekommen waren, als im Forumsraum Platz fanden. Zumal dort auch noch eine Diainstallation mit neun Projektoren gezeigt wurde, die der Frankfurter Künstler Jens Lehmann aus Fotos zusammengestellt hatte, die Gerald Hintze selbst aufgenommen hatte.

Genau in diesem Raum hatte Hintzes Laufbahn bei der Frankfurter evangelischen Kirche begonnen. Mitte der 1980er Jahre entwickelte er hier als Bildungsreferent der Erwachsenenbildung das „Forum im Dominikanerkloster“. Schon damals brachte er in zahlreichen Formaten unterschiedliche kulturelle und weltanschauliche Szenen miteinander in Kontakt. „Gerald war ein Grenzgänger“, sagte Kaufmann, „er kannte alle und alles, er brachte die unterschiedlichsten Gruppen zusammen und zwang sie, sich auf Augenhöhe zu begegnen.“

Leider sind von Hintzes damaligem Wirken kaum Erinnerungen und Dokumente überliefert. Das jetzt erschienene Erinnerungsbuch konzentriert sich daher auf sein Wirken als Kurator der Weißfrauen Diakoniekirche im Bahnhofsviertel. Dorthin war er im Jahr 2002 gewechselt, und für seine innovativen Ansätze bei der Verknüpfung von Kunst und Diakonie mit konkretem Bezug zum Stadtteil hat er sich vor allem einen Namen gemacht. „Er hatte eine Vision von Stadt und darin eine Mission“, sagte Kaufmann. Dazu gehörte auch, Armut und Obdachlosigkeit nicht zu verstecken, sondern im Gegenteil sichtbar und zum Thema zu machen.

Gerald Hintze: Stadt Mensch, 162 Seiten, 18 Euro, Kann-Verlag, Schriftenreihe des Evangelischen Regionalverbandes, zu bestellen bei karin.schlicht(at)ervffm.de.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 26. Januar 2016 in der Rubrik Menschen, erschienen in der Ausgabe , .

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Dr. Antje Schrupp ist geschäftsführende Redakteurin von Evangelisches Frankfurt. Die Journalistin und Politikwissenschaftlerin bloggt auch unter www.antjeschrupp.com.