In diesem Jahr jährt sich zum 100. Mal der Todestag des Komponisten Max Reger. In der Katharinenkirche an der Hauptwache gibt es ihm zu Ehren eine Konzertreihe.
In diesem Jahr jährt sich zum hundertsten Mal der Todestag des Komponisten Max Reger, geboren 1873 in der Oberpfalz und gestorben 1916 in Leipzig. Der geläufige Musikbetrieb wird dieses Datum eher beiläufig zur Kenntnis nehmen, die Organisten jedoch werden ihm Hommage zollen und ihre großen Kirchenorgeln mit Reger-Werken beleben. Denn der Vollender der chromatischen Polyphonie war für viele von ihnen ein Vorbild: Vielschreiber, fromm, mitunter streitbar in seiner Persönlichkeit, aber hochvirtuos in den kompositorischen Anlagen.
Im Jahr 1907 erhielt Reger die Berufung zum Universitätsmusikdirektor und nahm gleichzeitig eine Professor am königlichen Konservatorium in Leipzig an. Daneben ging der Künstler aber auch seiner laufenden Konzert- und Kompositionstätigkeit nach.
Schon ein Jahr später beendete er diese Leipziger Aufgabe, um 1911 einer neuen sich zu widmen, nämlich jener des Hofkapellmeisters bei der damals schon berühmten Meininger Hofkapelle, seines Wunsch-Orchesters.
Bereits in jungen Jahren hatte der Tondichter besondere Vorliebe für protestantische Choräle entwickelt, die ihn mit seinem großen Vorbild Johann Sebastian Bach verband. Reger entdeckte die alten barocken Gattungen Choralvorspiel, Fantasie und Fuge sowie Passacaglia wieder und entwickelte sie weiter. Besonders zu erwähnen sind seine kühnen Choralfantasien. Aber auch in den Bereichen Kammermusik (unter anderem mit Literatur für Streichersolo), Lied, Chor- und Orchestermusik hat er Bedeutendes geleistet. In seinen letzten Schaffensjahren bemühte sich Reger um eine Vereinfachung des musikalischen Satzes zugunsten größtmöglicher formeller Klarheit und Struktur.
Regers Musik weist zuweilen eine überaus ausschweifende Chromatik auf – in der tonalen Musik wird damit die „Umfärbung“ diatonischer Tonstufen durch Erhöhung oder Erniedrigung eines Halbtons bezeichnet. Deshalb sind seine Werke in vielerei Hinsicht eine Herausforderung für die Ausführenden. Der Abwechslungsreichtum von Regers Arbeiten ist zudem furios. Es gibt in seinem Repertoire ein paar kompositorische Mammutwerke und Ungetüme, etwa die so genannte „Inferno-Phantasie“, die kaum jemand zu üben wagt, weil zu schwer zu bewältigen, aber auch gut Spielbares wie etwa die Choralphantasie „Wachet auf“, ein Werk, das von der kompositorischen Raffinesse her durchaus mit den großen Orgel-Kompositionen Bachs zu vergleichen ist.
In Frankfurt widmet der Organist von Sankt Katharinen an der Hauptwache, Martin Lücker, dem Komponisten in einem Zyklus das gesamte Jahr über thematische Konzertblöcke. Beim ersten Recital im Januar, „Max Reger und seine Väter“ überschrieben, zeigte sich der Organist in Werken von Bach, Mendelssohn Bartholdy, Brahms, Liszt und natürlich von Reger selbst als souveräner und mit frappierender Brillanz gesegneter Interpret. Martin Lücker scheute weder schnelle noch rhapsodische Tempi, gliederte Choralverläufe sehr überzeugend und führte sie mit großer gestalterischer Kraft aus.
Das nächste Konzert der Reihe findet am 28. Februar um 18 Uhr in der Katharinenkirche an der Hauptwache statt. Dann lautet das Thema „Max Reger und die Tondichter“, ab 17.15 Uhr wird auf der Empore eine Konzerteinführung angeboten.