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Von – 24. Februar 2016

Musik und Malerei im Gleichklang – Winterreise in Niederrad

Viel Winter ist bisher in Frankfurt nicht gewesen in diesem Jahr. Umso schöner mag es sein, einmal davon zu träumen. Das haben sich offenbar viele Niederräder gedacht, denn zur „Winterreise“ kamen gut 180 Besucherinnen und Besucher ins Gemeindezentrum der Paul-Gerhardt-Gemeinde – fast volles Haus.

Foto: Gemeinde

Volles Haus beim Konzert der Diakonischen Bürgerstiftung Niederrad im Gemeindezentrum der Paul-Gerhardt-Gemeinde. Foto: Thomas Dörken-Kucharz

Die „Winterreise“ ist ein Zyklus von 24 Liedern, den Franz Schubert nach Gedichten von Wilhelm Müller im Jahr 1827 vertont hat. Der Zyklus ist als Ganzes auch in Frankfurt nur selten zu hören. Für Thomas Mann sei es der schönste Liedzyklus der Welt gewesen, sagte Pfarrerin Angelika Detrez zur Einführung des Konzerts, das die Diakonische Bürgerstiftung Niederrad im Gemeindezentrum veranstaltet hat.

Solistin des Abends, die das Publikum durch die schnell wechselnden Stimmungen des Wanderers durch die Winterlandschaften leitete, war Ruth Zetzsche, die mit ihrer warmen und tiefen Altstimme in Niederrad in den vergangenen Jahren schon häufiger aufgetreten ist. Zetzsche wurde am Flügel begleitet von Werner Fürst. Die beiden schafften es auf beeindruckende Weise, den Spannungsbogen der Winterreise über alle 24 Lieder zu halten.

Verlust, Schmerz, Zorn, Einsamkeit, Entfremdung, aber auch Mut und Frühlingstraum – diese Gefühle kommen in den Gedichten Müllers und den Kompositionen Schuberts zum Ausdruck. Im Kirchsaal des Gemeindezentrums waren sie auch in Bildern der Künstlerin Natalia Makievski nachempfunden, die dort aus Anlass des Konzerts ausgestellt waren und voraussichtlich noch bis Ostern dort zu sehen sein werden. Landschaften „Im Schlaf“, ein Rabe auf verschneitem Feld, ein Birkenwäldchen im Schnee, ein Gewässer mit Resten von Schilf  – Makievski, die aus Kiew stammt, malt Winter, wie er in Frankfurt nur noch selten zu erleben ist. Alle drei Künstlerinnen und Künstler erhielten langanhaltenden Beifall für ihre Darbietung.

Pfarrerin Detrez, die auch Vorsitzende des Kuratoriums der Diakonischen Bürgerstiftung Niederrad ist, nutzte die Gelegenheit, über die Entwicklung der Stiftung zu berichten, die dazu beitragen will, „dass es im Stadtteil menschlich zugeht“. Mit Einzelfallhilfen und Veranstaltungen für ältere Menschen in Niederrad, die eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen, wird die Stiftung aktiv. Sie finanziert sich aus den Erträgen von mittlerweile fast 150.000 Euro Stiftungskapital sowie aus Spenden. Um die stadtteilorientierte Seniorenarbeit noch intensiver fördern zu können, hofft die Stiftung, das Kapital auf lange Sicht nochmals verdoppeln zu können.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 24. Februar 2016 in der Rubrik Kultur, erschienen in der Ausgabe .

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