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Von – 21. März 2016

Buber-Rosenzweig-Medaille für Brumlik

Der jüdische Publizist und ehemalige Direktor des Fritz-Bauer-Instituts in Frankfurt, Micha Brumlik, ist für seinen jahrzehntelangen Einsatz zur Verständigung zwischen Juden und Christen mit der Buber-Rosenzweig-Medaille geehrt worden. Brumlik sei „ein Seismograph für die Suche nach jüdischer Identität in Deutschland nach der Schoah“, sagte die Theologin Margot Käßmann in ihrer Laudatio: „Er legt den Finger in die Wunde.“

Der 68 Jahre alte Erziehungswissenschaftler, der bis zu seiner Emeritierung an der Goethe-Universität lehrte, sei einer der wichtigsten Meinungsführer jüdischer Intellektueller im Nachkriegsdeutschland geworden, so Käßmann, die derzeit Botschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformationsjubiläum 2017 ist. Er habe maßgeblich dazu beigetragen, dass jüdische Theologie für Christinnen und Christen in Deutschland zugänglich wurde. Dabei habe er zwar Gesprächsangebote gemacht, „war aber kein Vertreter des sanften Wortes, sondern angriffslustig, einer, der herausforderte, ein Störgefühl zurückließ, das am Ende in tieferes Nachdenken führte.“

Es sei auch ihm zu verdanken, wenn Christinnen und Christen in Deutschland gelernt hätten, „das eigene Versagen gegenüber dem Judentum zu begreifen und die Scham zu ertragen, dass wir Jüdinnen und Juden dem Terror und Morden der Nationalsozialisten auslieferten“.

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Beitrag von , veröffentlicht am 21. März 2016 in der Rubrik Menschen, erschienen in der Ausgabe .

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