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Von – 25. Juli 2016

Gottesdienst zu Goethes Zeit

Zu einem Artikel über die Katharinengemeinde in der vorigen Ausgabe erreichte uns in der Redaktion folgende Zuschrift mit ergänzenden Informationen, die wir gerne abdrucken:

Hatten sich Sitzplätze sowohl in der Barfüßer- als auch in der Katharinenkirche gekauft: der junge Johann Wolfgang Goethe und seine Eltern. Foto: picture alliance/arkivi

Hatten sich Sitzplätze sowohl in der Barfüßer- als auch in der Katharinenkirche gekauft: der junge Johann Wolfgang Goethe und seine Eltern. Foto: picture alliance/arkivi

„Goethes Vater besaß sowohl in der Barfüßer- als auch der Katharinenkirche mehrere Sitzplätze im Wert von 500 Gulden. Selbstverständlich saßen damals – wie noch vor wenigen Jahrzehnten in Landgemeinden üblich – Männer und Frauen getrennt, und Kinder nahmen sowieso nicht an den Gottesdiensten teil. Für sie gab es so genannte Kinderlehren.

Damals war wie fast überall die Haustaufe allgemein verbreitet. Öffentlich in der Barfüßerkirche oder in Dreikönig wurden eigentlich nur noch uneheliche Kinder oder Kinder ganz armer Familien getauft, und dies ohne Verbindung mit einem Gottesdienst. An öffentlichen Taufen nahmen ohnehin nur die Hebamme, die den Täufling zur Kirche brachte, die Paten und meistens auch der Vater teil. Die Mutter lag natürlich noch im Wochenbett.

Die Konfirmation war zu Goethes Zeit bekanntlich offiziell noch nicht eingeführt, sie war eine private Zeremonie, die im Pfarrhaus vollzogen wurde. Es dauerte noch sehr lange, bis die Konfirmation in Frankfurt im Rahmen eines öffentlichen Gottesdienstes gefeiert wurde. Auch die Trauung vornehmer Paare fand im Pfarrhaus oder „privatim“ statt.

So wurden Goethes Eltern im von Loen‘schen Gartenhaus vor dem Gallustor getraut. Bei den öffentlichen Trauungen in der Barfüßerkirche wurden oft mehrere Paare zugleich getraut, was Personen von Stand natürlich nicht zuzumuten war.“

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 25. Juli 2016 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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