Verschiedene Pilgerwege führen bereits durch Frankfurt, bald kommt der neue Lutherweg dazu.
Die Füße auf dem Boden, den Kopf frei für den Himmel und alles, was darüber und darunter liegt – so ist man beim Pilgern unterwegs. Und zwar auch in Frankfurt. Die Bonifatiusroute streift nördliche Stadtteile, auf der alten Handelsstraße Via Regia führt der Jakobsweg durch die Stadt. Und auch beim neuen Lutherweg, der ab 2016 die Reise des Reformators von Wittenberg zum Reichstag nach Worms erlebbar machen soll, wird Frankfurt eine Etappe sein.
„Pilgern soll nicht einfach nur spazieren gehen, wandern, laufen und reden sein“, sagt Ulrich Schaffert. Der Pfarrer der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde in der Nordweststadt bereitete kürzlich gemeinsam mit anderen eine vierstündige Pilgertour entlang der Bonifatius-Route vor. Um sich besser kennenzulernen, setzen die im Planungsbezirk Nordwest zusammengefassten fünf evangelischen Gemeinden an einem Sonntag im September einen Impuls – diesmal mit einem Stück gemeinsamen Weges.
Als erste Station auf dem vierstündigen Pilgerweg hatte das Team einen unwirtlichen Platz unter einer Autobahnbrücke gewählt: „Wir sangen den Kanon ‚Wo die Liebe wohnt, blüht das Leben auf‘ und hatten das Gefühl, durch das Singen den hässlichen Ort in einen schönen Raum umzuwandeln“. Weiter die Höhe hinauf auf freiem Feld hielt die rund 40-köpfige Gruppe mit Blick auf die Skyline eine Meditation zum Thema „Abstand gewinnen, den Horizont erweitern“. Im Schweigen ging sie weiter. Begleitet vom Impuls, „wahrzunehmen, wie gehe ich, was höre ich, wie spüre ich die Luft auf meiner Haut“, sagt Schaffert.
Pilgern kann Menschen auf der Suche nach innerer Einkehr und neuen Impulsen Zugänge zum Glauben öffnen. Weil immer mehr Einzelne und Gruppen nach Begleitung dabei fragen, bietet das Zentrum Verkündigung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Anfang Dezember eine Fortbildung für Interessierte an, die andere auf dem Weg begleiten wollen.
Mehr Infos zum Thema unter www.pilgern.de.